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Glasbürger
Deutschland = Anti-soziales Überwachungssystem

20.08.2008 Christian Koch, Vorsitzender der Piratenpartei Niedersachsen, fordert eine stärkere Sensibilisierung der Bürger für die Brisanz von gesammelten Informationen. Zum Beispiel zeigt er in seiner politischen Analyse auf, dass das Unschuldprinzip in Überwachungsprinzip umgewandelt wurde, weil heute alle Daten gesammelt werden, die später als Indizien in Verbrechensprozessen verwendbar sein könnten. Insbesondere weist er auf die Verkopplung von Daten über EC-Kartennummern und Kundenkartennummern hin, die recht detaillierte Profilerstellungen ermöglichen.

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Piratenpartei Nidersachsen [ Homepage ] (- Christian Koch)
 

Piratenpartei Niedersachsen meldet - Warum benötigen wir Datensammler?

Gedanken zu der derzeitigen Entwicklung Deutschlands hin zu einem totalitären wirtschaftlich geprägten Anti-sozialem Überwachungssystem
von Christian Koch, Mitglied des Vorstands des Landesverbands Niedersachsen der Piratenpartei Deutschland
Seit geraumer Zeit werden in Deutschland Maßnahmen umgesetzt, die alle Bürger und einen Großteil der Unternehmen dem Staat gegenüber absolut transparent werden lassen. Nicht zuletzt durch die Einführung und den Versand der Steueridentifikationsnummer verdichtet sich zunehmend ein Bild der staatlichen Überwachung, die darauf schließen lässt, dass sich nicht gegen eine scheinbare terroristische Gewalt sondern vielmehr gegen das eigene Volk geschützt werden soll.
Und der lachende und Rat gebende Dritte sind dabei die Wirtschaftszweige, die sich an dieser Entwicklung der Datenerfassung eine goldene Nase verdienen. Gerade jetzt wird, von Politikern die Jahre lang beide Augen zugedrückt haben, ein Aufschrei der Empörung laut, wo es um die schon lange bekannte Verletzung des Datenschutzes geht. Und nicht zuletzt bleibt auch hier der Bürger wieder auf der Strecke und kann scheinbar nur ungläubig zusehen.
Bürgerdaten bei Wirtschaftsunternehmen
Die Presse der letzten Tage spricht inzwischen von Daten-Gau, unüberschaubaren Verstrickungen und Unkontrollierbarkeit der Datenweitergabe. Alles was einmal von der Privatwirtschaft von einem Menschen erfasst wird, wird gespeichert, automatisch analysiert und weitergegeben.
Gesammelte Informationen durch Abschlüsse von Verträgen, Einkäufe mit EC- oder Kreditkarte, Kundenkarten um Punkte oder Rabatte zu sammeln, Preisausschreibens, Abonnements und noch unendlich viel mehr werden zusammengesetzt. Und diese Daten werden wiederum miteinander verknüpft, abgeglichen und dann verkauft.
So entstehen exakte Persönlichkeitsprofile eines jeden Bürgers, die den Wirtschaftsunternehmen viel Geld wert zu sein scheinen. Denn der Markt mit den Persönlichkeitsdaten ist seit Jahren ein Wachstumsmarkt mit Umsätzen von mehreren Milliarden Euro pro Jahr, und das weltweit.
Aber nicht nur durch den Verkauf gelangen diese Informationen in den Umlauf. Auch die mangelnde Sicherheit und der ungenügende Umgang mit diesen Daten sorgen für ein stetiges Unwohlsein in der Magengegend.
auch der Staat sammelt
Doch auch der Staat ist am Sammeln und Auswerten und will dabei scheinbar der Wirtschaft in nichts nachstehen. Kennzeichenüberwachung von Fahrzeugen auf der Straße, die Speicherung von Kommunikationsdaten für sechs Monate und die Einführung von Biometrischen Daten in Ausweispapieren sind starke Indizien dafür, wohin wir gelenkt werden. Ein Puzzelteil nach dem anderem setzt sich das klare Bild des "Big Brother" aus verabschiedeten Gesetzen zusammen. Nimmt man einmal die bereits geltenden und noch angedachten Gesetze zusammen, haben wir die Grundlage für ein totalitäres System wie wir es bisher nur aus der Geschichte oder aus dem asiatischen Raum kennen.
Einzeln betrachtet mögen die Maßnahmen. Augenscheinlich sinnvoll und gerechtfertigt erscheinen. Aber in der Kombination sind sie ein Mittel der allseitigen und ungehinderten Überwachung. Der einzelne wird durch die Ansammlung seiner über ihn erfassten Daten aus den verschiedensten Systemen und Bereichen immer gläserner und dadurch berechenbarer. Und diese gesammelten Daten werden verknüpft. Sei es durch eine Ermittlungsbehörde die darauf zugreifen kann, oder in ein paar Jahren sogar durch die Wirtschaft selber. Da wo Daten anfallen werden sie gerne ausgewertet, das Interesse ist geweckt.
Bei all diesen ergriffenen Maßnahmen wird nicht unterschieden zwischen Gut oder Böse. Erst einmal gilt der Generalverdacht "Jeder kann ein Täter sein". Präventiv wird alles gesammelt, was nach einer Tat auf den oder die Täter hinweisen könnte.
Es haben sich also zwei große Lager gefunden, die alles was sie an Daten erhalten, sammeln und auswerten.
sich wehren
Datenvermeidung und Datensparsamkeit ist in Zeiten der allgegenwärtigen Erfassung, Nutzung und Verbreitung nicht für alle leicht durchzuführen. Es gehört eine gewisse Selbstdisziplin dazu wie jeder mit seinen Daten umgehen sollte.
Dazu gehört es auch sich nicht in einem scheinbar anonymen Medium wie dem Internet seelisch oder auch körperlich auszuziehen. Es heißt nicht umsonst das Netz vergisst nicht. Auch bei der Teilnahme an einem Gewinnspiel sollte jeder Bürger zweimal überlegen ob es für den scheinbaren Gewinn sinnvoll ist sich mit seinen Daten zu prostituieren.
Aber der Wirtschaft und auch dem Statt kann es nur Recht sein, wenn möglichst alle Bürger Transparent sind. Der eine verkauft die Datenseelen trotz informationeller Selbstbestimmung, der andere horcht sie aus.
Dagegen kann und muss politisch etwas unternommen werden, und zwar jetzt:

  • bessere Einhaltung und Beaufsichtigung des bestehenden Datenschutzgesetzes
  • Abschaffung von staatlichen Überwachungsmaßnahmen
  • Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung bei Datenweitergabe

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Meinungsmache
Befürchtungen bestätigt?

20.08.2008 Der Sprecher des Erwerbslosenforums Deutschland, Martin Behrsing, sieht seine Befürchtungen zur kommenden SAT1- Sendung ""Gnadenlos gerecht - Sozialfahnder ermitteln" bestätigt. In der aktuellen Bildzeitung ist ein Artikel über die Erschleichung von Leistungen veröffentlicht, Martin Bersing vermutet einen Zusammenhang und fürchtet eine weitere Stigmatisierung der Hartz-IV-ler. Mit seinem Hinweis reagiert er auf ein Antwortschreiben von SAT 1, wonach die Sendung auch für die Hilfsbedürftigkeit der Betroffenen sensibilisieren soll.
[Irgendwie ist das Thema wie im Krieg. Dr. Dieter Porth]

Wirtschaftsförderung
Spatenstich für neuen Lebensmittelgroßhändler

20.08.2008 C+C Schaper kauft für 5 M€ Gelände mit Gebäude im Gewerbepark Siekhöhe. Der Großhändler will Restaurants, Hoteliers und Kleinhändler beliefern. Hauptsächlich will er den Schwerpunkt auf Frischprodukt wie Fleisch, Obst und Fisch legen. Vierzig Arbeitsplätze werden geschaffen. Vom ersten Kontakt bis zur geplanten Eröffnung soll weniger als ein Jahr vergangen sein und die Kooperationsbereitschaft seitens der Stadt wurde gelobt.

Sozialsparen
Bleiben die Behinderten auf der Strecke?

20.08.2008 Morgen ist Schulanfang. Auch behinderte Kinder unterliegen der Schulpflicht. Der Landkreis will den Fuhrunternehmern die Preise diktieren, indem erst sehr kurzfristig ein unakzeptables Angebot gemacht wurde. Angesichts der Kostensteigerungen beim Diesel lehnen die Unternehmer eine Fahrpreisanhebung von 1% ab und drohen die behinderten Kinder nicht abzuholen.
[Es ist Trend der Zeit, bei denen zu sparen, die sich nicht wehren. Dr. Dieter Porth]

Fußball
Regionale Spiele

19.08.2008 Mit GöKick hat sich in Göttingen ein Fußballmagazin etabliert. Neben dem Magazin gibt es auch ein aktuelles Nachrichtenportal. Auf dem Portal finden sich aktuelle Spielanalyse, und Hinweise zu kommenden Spielen.
Beispielsweise spielt am kommenden Sonntag ab 15:00 der TSV Holtensen gegen VfB Fallersleben in Holtensen. Als Derby wird das Spiel von Olympia Duderstadt gegen den TSV Nesselröden in Duderstadt in der 1. Kreisklasse A angekündigt.

Hartz-IV
Reaktionen von SAT 1 auf den offenen Brief

19.08.2008 Das Erwerbslosenforum beharrt auf seiner Kritik an der geplanten SAT1-Sendung "Gandenlos gerecht - Sozialfahnder unterwegs" dargestellten Fälle als Einzelfälle deklariert werden sollten
Auf die Nachfrage wegen des offenen Briefes erhielt die Redaktion einen Rückruf von SAT 1, wonach sich die Sendung "Sozialfahnder unterwegs - gnadenlos gerecht" als unabhängiger "Bewerter" versteht. Die Sendung startet am Mittwoch 21:15.

Kulturförderung
viele verschiedene Kabarettpreise

19.08.2008 Förderprogramme und Ausschreibungen im Künstlerischen Bereich werden auf der Website KultNet.de präsentiert. Interessant Projekte sind zum Beispiel.
- Nachwuchswettbewerb "Paulaner Solo" ein Nachwuchswettbewerb für Solisten der Sparten Kabarett und Musikkabarett. Anmeldeschluss 15.September 2008 ...
- Visagistenausbildung in Trier ... Ziel dieser Visagistenausbildung ist es, professionell schminken und individuell beraten zu können. ...

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Lebensmittel
Warnung vor Pestiziden

21.08.2008 Greenpeace begutachtet regelmäßig die behördlichen Untersuchungsergebnisse. Dabei liegt das Augenmerk auf verbotenen Pflanzenschutzmitteln. In neun Prozent aller Proben von deutschen Lebensmitteln wurden verbotenen Pestizide nachgewiesen. In sechs Fällen wurde die von der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, festgelegte Referenzdosis überschritten Aus der Nachlese zu den Untersuchungsergebnisse folgert Greenpeace, dass deutsche Obstbauern und Landwirte illegale und hochgefaehrliche Pestizide verspritzen.
[Was haben Greenpeace und Bild gemeinsam? Dr. Dieter Porth.]

Termine - GSO
Konzerte bis Oktober

18.08.2008 In Göttingen selbst spielt das Göttinger Symphonie Orchesters nur an sieben Terminen. An zehn weiteren Terminen ist das Orchester auswärts unterwegs.
[Nachtrag -
06.09.2008Änderungen und Ergänzungen zum aktuellen Konzertplan]

Rückblick 33/08
Konzerte vom 14.August bis zum 20.August

21.08.2008 Der Konzertkalender bietet einen Überblick über die aktuellen Konzerte in Göttingen und Südniedersachsen. Dieser Rückblick archiviert nur die Ankündigungen, um vielleicht später die oder andere musikalische Entwicklung nachzeichnen zu können.
Neben den Links zu den Websites und Myspace-Sites der Bands finden sich hier auch die Links zu Veranstaltern und Bühnen und zu einigen früheren Bühnenkritiken von den Bürgerstimmen..

Service-Nummer
Servicenummer für Probleme beim Schuljahresstart

20.08.2008 Das Kultusministerium hat eine Servicenummer eingerichtet, um Rückfragen zu Schulbeginn schnell abhandeln zu können. Die Schülerzahlen sind um über 10% zurückgegangen. Trotzdem wurden alle pensionierten Lehrer wurden durch junge Lehrer wieder besetzt. Die mittelfristige Kürzungsvorgabe von 400 Lehrerstellen wurde im aktuellen Schuljahr nicht angegangen. Stattdessen hat man zusätzlich 250 neue Lehrerstellen geschaffen.

Verkaufsgebaren
"DSL-Drücker"

19.08.2008 Der Verkauf von DSL-Anschlüssen ist ein hart umkämpfter Markt. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. rät dazu, den Versprechen der Verkäufer wenig zu glauben. Im Zweifel kann es passieren, dass sie für eine längere Zeit zwei Verträge erfüllen müssen, weil bei dem alten Vertrag Restlaufzeiten zu beachten waren.
Zu dem Thema führt die Verbraucherzentrale übrigens noch bis zum 7. September auch eine Umfrage im Internet durch.

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