geändert am 11.09.2008 - Version Nr.: 1. 1071

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Lebensmittel
Warnung vor Pestiziden

21.08.2008 Greenpeace begutachtet regelmäßig die behördlichen Untersuchungsergebnisse. Dabei liegt das Augenmerk auf verbotenen Pflanzenschutzmitteln. In neun Prozent aller Proben von deutschen Lebensmitteln wurden verbotenen Pestizide nachgewiesen. In sechs Fällen wurde die von der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, festgelegte Referenzdosis überschritten Aus der Nachlese zu den Untersuchungsergebnisse folgert Greenpeace, dass deutsche Obstbauern und Landwirte illegale und hochgefaehrliche Pestizide verspritzen.
[Was haben Greenpeace und Bild gemeinsam? Dr. Dieter Porth.]

Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...

Redaktion buergerstimmen.de - Dr. Dieter Porth, Göttingen: Was haben Greenpeace und Bild gemeinsam? Sie machen manchmal aus einer Fliege einen Elefanten und nutzen manchmal das Unwissen der Menschen für ihre Kampagnen.
Im Detail:
Greenpeace behauptet: ".. Es ist ein Skandal, dass die oberste deutsche Verbraucherschutzbehoerde ihre eigenen Labordaten nicht auf illegale Pestizide untersucht. So werden schwere Rechtsbrueche der Landwirte verdunkelt anstatt aufgeklaert. .."
Da die Behörde die Pestizide angegeben hat, hat sie die Proben auf die beklagten Pestizide untersucht und für unbedenklich gehalten. Eine Vertuschung liegt nicht vor, da die Behörde die Untersuchungsergebnisse veröffentlicht hat.. Dass die Proben unbedenklich sind, ergibt sich aus dem zweiten Zitat. Greenpeace schreibt. . "... In sechs Proben wurde die sogenannte Akute Referenzdosis fuer Pestizide der Weltgesundheitsorganisation ueberschritten. Derart belastete Lebensmittel koennen bei Kindern akute Gesundheitsschaeden hervorrufen. .." .
Hier betreibt Greenpeace eindeutig Stimmungsmache. Erst wenn die Referenzdosis fuer Pestizide um den Faktor 100 überschritten ist, beobachtet man bei Tieren einer erste Wirkung. Da Greenpeace nicht schreibt, um welchen Faktor die Referenzdosis überschritten wurde, darf man wohl guten Gewissens den Hinweis auf die Kinder als Werbegag verbuchen. Schließlich werden die Menschen sensibler, wenn Kinder in Gefahr sind.
Man kann also annehmen, dass es bei den gefundenen Pestiziden um bisher nicht abgebaute Rückstände handelt. Gerade die älteren Pestizide zeichneten sich oft durch eine schwere Abbaubarkeit aus. Auf diesen Aspekt geht Greenpeace nicht ein. Greenpeace versteift sich auf die Behauptung: "Die Agrarminister der Bundeslaender muessen den Handel und Einsatz illegaler Pestizide durch die Landwirte wirksam unterbinden.". Mit dieser Behauptung unterstellt Greenpeace den Landwirten - also potentiell allen Landwirten - eine Missachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Angesichts der in den Proben nachgewiesen Menge
Interessant ist in der ganzen Meldung vielleicht noch folgendes Zitat: "Seit 2006 hat Greenpeace 15 Haendler von illegalen Agrargiften gefunden und angezeigt " Angesichts des Aufbaus der Meldung frage ich mich, ob damit vielleicht Feinchemikalienhersteller gemeint sind oder Exporteure, die die Pflanzenschutzmittel in Staaten exportieren, wo die Anwendung der Pestizide erlaubt ist. Die Meldung lässt sich dazu nicht aus. Seitens Greenpeace hieß es, dass die Händler auf Grund von eigenen Recherchen im Jahre 2006 ausfindig gemacht wurden und angezeigt wurden. Ein Teil der Händler musste nach Aussagen von Greenpeace damals Bußgelder wegen Ordnungswidrigkeiten zahlen.
Ein Aspekt konnte auf die Schnelle nicht geklärt werden. " .. Das BVL behinderte die Greenpeace-Studie und verweigerte die Herausgabe von Daten zu 30 Prozent der untersuchten Lebensmittel. Die Ergebnisse der Greenpeace-Untersuchung stuetzen sich somit auf 70 Prozent der Labortests. ..." Eine Nachfrage beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ergab keine Antwort. Eine Nachfrage bei Greenpeace führte zu der Aussage, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz die Daten nicht veröffentlichen darf, weil die entsprechenden Landesbehörden für die Veröffentlichung zuständig sind und das Urheberrecht besitzen.
Was haben also Bild und greenpeace gemeinsam? Man hat manchmal das Gefühl, dass bei beiden Informationsanbietern der Informationsgehalt der Meldungen hinter den ideologischen Interessen zurückstehen muss.
Dr. Dieter Porth

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Greenpeace [ Homepage ] (- Tilman Curdt)
 

Obst und Gemuese mit illegalen Pestiziden gespritzt Greenpeace-Studie: Verbraucherbehoerde verheimlicht verbotene Agrargifte im Essen

Hamburg, 21.8.2008 - Deutsches Obst, Gemuese und Getreide ist haeufig mit illegalen und besonders gesundheitsschaedlichen Pestiziden belastet. Dies geht aus einer Untersuchung von Greenpeace hervor, die auf Daten des Bundesamtes fuer Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) basiert. Neun Prozent (199 von 2176 Proben) der im Jahr 2006 behoerdlich nachgewiesenen Pestizide haben in Deutschland keine Zulassung. Die meisten illegalen Pestizide befanden sich in frischen Kraeutern und Himbeeren (18 Prozent der Proben), gefolgt von Feldsalat, Birnen, Rucola und Johannisbeeren (6 bis 8 Prozent der Proben). Greenpeace hat die im Fruehjahr 2008 veroeffentlichten Daten ausgewertet, da das BVL seine Analysen nicht selbst auf illegale Pestizide ueberprueft.
"Viele deutsche Obstbauern und Landwirte verspritzen illegale und hochgefaehrliche Pestizide", sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace "Diese Gifte landen auf dem Teller der Verbraucher. Es ist ein Skandal, dass die oberste deutsche Verbraucherschutzbehoerde ihre eigenen Labordaten nicht auf illegale Pestizide untersucht. So werden schwere Rechtsbrueche der Landwirte verdunkelt anstatt aufgeklaert."
Insgesamt 59 in Deutschland verbotene Agrargifte spuerten die Greenpeace-Experten in den behoerdlichen Untersuchungsergebnissen auf. 21 davon sind in der ganzen EU verboten. Drei Viertel dieser illegalen Wirkstoffe gelten als besonders gesundheits- und umweltschaedlich. Sie stehen auch auf der "Schwarzen Liste der Pestizide" von Greenpeace. In sechs Proben wurde die sogenannte Akute Referenzdosis ♠ 1fuer Pestizide der Weltgesundheitsorganisation ueberschritten. Derart belastete Lebensmittel koennen bei Kindern akute Gesundheitsschaeden hervorrufen.
Das BVL behinderte die Greenpeace-Studie und verweigerte die Herausgabe von Daten zu 30 Prozent der untersuchten Lebensmittel. Die Ergebnisse der Greenpeace-Untersuchung stuetzen sich somit auf 70 Prozent der Labortests. Von 2176 belasteten Obst-, Gemuese- und Getreideproben aus Deutschland, enthielten 199 Proben illegale Pestizide.
"Seit 2006 hat Greenpeace 15 Haendler von illegalen Agrargiften gefunden und angezeigt", sagt Krautter. "Die Agrarminister der Bundeslaender muessen den Handel und Einsatz illegaler Pestizide durch die Landwirte wirksam unterbinden." Greenpeace fordert Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) zudem auf, die Lebensmitteldaten zukuenftig auch auf illegale Pestizide auswerten zu lassen. Verstoesse und deren Verursacher muessen sofort veroeffentlicht werden.

Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠ 1) Auf der Website des bayrischen Landesamtes für lebensmittelsicherheit findet sich folgende Definition
Die akuten Referenzdosis (ARfD) ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert als diejenige Substanzmenge pro kg Körpergewicht, die über die Nahrung mit einer Mahlzeit oder innerhalb eines Tages ohne erkennbares Risiko für den Verbraucher aufgenommen werden kann. Sie wird nur für solche Stoffe festgelegt, die aufgrund ihrer akuten Toxizität schon bei einmaliger oder kurzzeitiger Exposition gesundheitliche Schädigungen hervorrufen können. In der Regel wird der ARfD-Wert aus der niedrigsten in Tierversuchen experimentell ermittelten Dosis ohne erkennbare schädliche Wirkung (No Observed Adverse Effect Level; NOAEL) unter Einrechnung eines Sicherheitsfaktors von 100 abgeleitet.

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21.08.2008 Rückblick 33/08

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21.08.2008 SPD-Antrag

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18.08.2008 In Göttingen selbst spielt das Göttinger Symphonie Orchesters nur an sieben Terminen. An zehn weiteren Terminen ist das Orchester auswärts unterwegs.
[Nachtrag -
06.09.2008Änderungen und Ergänzungen zum aktuellen Konzertplan]

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21.08.2008 Der Konzertkalender bietet einen Überblick über die aktuellen Konzerte in Göttingen und Südniedersachsen. Dieser Rückblick archiviert nur die Ankündigungen, um vielleicht später die oder andere musikalische Entwicklung nachzeichnen zu können.
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Servicenummer für Probleme beim Schuljahresstart

20.08.2008 Das Kultusministerium hat eine Servicenummer eingerichtet, um Rückfragen zu Schulbeginn schnell abhandeln zu können. Die Schülerzahlen sind um über 10% zurückgegangen. Trotzdem wurden alle pensionierten Lehrer wurden durch junge Lehrer wieder besetzt. Die mittelfristige Kürzungsvorgabe von 400 Lehrerstellen wurde im aktuellen Schuljahr nicht angegangen. Stattdessen hat man zusätzlich 250 neue Lehrerstellen geschaffen.

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19.08.2008 Der Verkauf von DSL-Anschlüssen ist ein hart umkämpfter Markt. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. rät dazu, den Versprechen der Verkäufer wenig zu glauben. Im Zweifel kann es passieren, dass sie für eine längere Zeit zwei Verträge erfüllen müssen, weil bei dem alten Vertrag Restlaufzeiten zu beachten waren.
Zu dem Thema führt die Verbraucherzentrale übrigens noch bis zum 7. September auch eine Umfrage im Internet durch.

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Deutschland = Anti-soziales Überwachungssystem

20.08.2008 Christian Koch, Vorsitzender der Piratenpartei Niedersachsen, fordert eine stärkere Sensibilisierung der Bürger für die Brisanz von gesammelten Informationen. Zum Beispiel zeigt er in seiner politischen Analyse auf, dass das Unschuldprinzip in Überwachungsprinzip umgewandelt wurde, weil heute alle Daten gesammelt werden, die später als Indizien in Verbrechensprozessen verwendbar sein könnten. Insbesondere weist er auf die Verkopplung von Daten über EC-Kartennummern und Kundenkartennummern hin, die recht detaillierte Profilerstellungen ermöglichen.

Meinungsmache
Befürchtungen bestätigt?

20.08.2008 Der Sprecher des Erwerbslosenforums Deutschland, Martin Behrsing, sieht seine Befürchtungen zur kommenden SAT1- Sendung ""Gnadenlos gerecht - Sozialfahnder ermitteln" bestätigt. In der aktuellen Bildzeitung ist ein Artikel über die Erschleichung von Leistungen veröffentlicht, Martin Bersing vermutet einen Zusammenhang und fürchtet eine weitere Stigmatisierung der Hartz-IV-ler..Mit seinem Hinweis reagiert er auf ein Antwortschreiben von SAT 1, wonach die Sendung beide Seiten zeigen möchte.
[Irgendwie ist das Thema wie im Krieg. Dr. Dieter Porth]

Neuere Nachricht

Journalistenpreis
"Ländlicher Raum im Widerstreit der Interessen"

22.08.2008 Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen schreibt einen Journalistenpreis aus. Als Preise winken 1500,1000 und 500€. In den Wettbewerbsbeiträgen sollen die gegensätzlichen Ansprüche an den ländlichen Raum am praktischen Fällen gezeigt werden. Der Bewerbungsschluss ist der 5. November. Der Artikel muss in der Zeit vom 1.1.08 bis 31.10.08 veröffentlicht worden sein.
[Die Internet-Zeitung unterstützt die Idee und stellt dafür kostenlos Publikationsraum zur Verfügung. Dr. Dieter Porth.]

Flächenstilllegung
31000 ha blieben im Jahr 2008 stillgelegt

20.08.2008 Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen meldet einen Rückgang der Stillegungsflächen. Wesentliche Ursache ist die Aufhebung des Stillegungszwanges. Dieser Zwang galt 15 Jahre lang. Wegen des Wegfalls staatlicher Prämien ist gleichzeitig der Anbau von Raps stark zurückgegangen.

Verbraucherbetrug
Plagiat Pfandflasche

22.08.2008 Plagiate, also billige Kopien, kennt man zum Beispiel bei teuren Uhren. Die Deutsche Umwelthilfe klagt gegen die Kopien von Pfandflaschen durch Brauereien. Warum? Als Verbraucherzahlt zahlt man bei Einwegflaschen einen teureren Pfand von 25 Cent. Wenn die Einwegflaschenplagiate bei anderen Händlern zurückgibt, dann erhält der Verbraucher dort den geringeren Pfand für Mehrwegflaschen. Meist liegt dieser bei 8 Cent. Durch die Plagiate wird der Verbraucher im Mittel um 17 Cent betrogen.
[Nachtrag -
22.08.2008Pressemeldung eines genannten Discounter]

Termine - Nörgelbuff
Gänselieselfest, Konzerte und mehr

18.08.2008 Jede Woche im September bietet das Nörgelbuff ein reichhaltiges Programm. Empfehlenswert ist sicher das Doppelkonzert von Jana Ballenthien und Ohnegrimm am 11.9. Aber auch für die Autoren gibt es am 14.9 eine Lesestunde. Die Experten der experimentellen Musik kommen am 21.9. auf ihre Kosten. An anderen Tagen gibt es weitere Partys und Shows.
[Nachtrag -
11.09.2008Konzertplanänderung]

SPD-Antrag
Mit Ausschreibungen die regionale Wirtschaft fördern

21.08.2008 Die SPD-Ratsfraktion will einen höheren Anteil an regionalen Anbietern bei öffentlichen Ausschreibungen haben. Dazu soll der Rat in der kommenden Sitzung ein Maßnahmenpaket beschließen. Die Vergabelose sollen kleiner werden. Bietervorteile, wie zum Beispiel Mindestlöhne, sollen zur Förderung der regionalen Wirtschaft genutzt werden. Weiter sollen die Unternehmer geschult werden, wie man ein formal korrektes Angebot abgibt. Aus Gründen der Gerechtigkeit soll eine freihändige Vergaben möglichst unterbunden werden.

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