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Ungerechtigkeit
Linke: Zuschuss für alle Tagesmütter

02.03.2009 Die Kreistagsfraktion der Linkspartei fordert im Landkreis die gleichen Bedingungen wie in der Stadt Göttingen. Dort wird seit dem 01. Januar 2008 der § 90 des KJHG (Kinder- und Jugendhilfegesetz) umgesetzt, indem die Tageseltern für alle berufstätigen Familien bezuschusst werden. Insbesondere die wenig verdienenden Eltern werden durch die Regelung beim Landkreis ungerecht benachteiligt.

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Kreistagsfraktion der Linksopartei [ Homepage ] (- Dr. Eckhard Fascher)
 

Kreistagsfraktion der Linkspartei - Tagesmütter betreuen Kinder einkommensschwacher Eltern gratis - Landkreis will Thema zum vierten Mal vertagen

Eine größere Tagespflegestelle aus der Gemeinde Rosdorf hat im Namen zahlreicher Kolleginnen auf die erschreckende Situation von Tagesmüttern und Eltern im Landkreis aufmerksam gemacht. Eine Sprecherin brachte das Problem anhand eines individuellen Beispiels auf den Punkt:
Die ausgebildete Tagesmutter betreut sowohl Kinder, die im Landkreis wohnen als auch solche aus dem Stadtgebiet. Darunter ist das Kind einer Göttinger Familie mit hohem Einkommen, die für 100 Betreuungsstunden monatlich einen familienfreundlichen Eigenanteil von 70 Euro leisten muss. Möglich wurde dies, weil die Stadt Göttingen seit dem 01. Januar 2008 den § 90 des KJHG (Kinder- und Jugendhilfegesetz) umgesetzt hat und seither Tageseltern für alle berufstätigen Familien bezuschusst.
Dieselbe Tagesmutter betreut auch das Kind einer anderen berufstätigen Familie mit eher niedrigem Gesamteinkommen aus einem Rosdorfer Ortsteil. Da der Landkreis nur Tagesmütter für Kinder aus bedürftigen Familien bezuschusst, muss diese Familie die Gesamtbetreuungskosten von 250 Euro für eine monatliche Betreuungszeit von 78 Stunden alleine tragen.♠ 1
Besonders gravierend: Da sich manche Eltern die Betreuung einfach nicht leisten können, aber dringend darauf angewiesen sind, sind sie an dieser Stelle auf das Wohlwollen und das ehrenamtliche Engagement der Tagesmutter angewiesen – die oben beschriebene Tagesmutter betreut aus diesem Grund derzeit zwei ihrer Tageskinder umsonst.
Die Fraktion der LINKEN hatte schon im vergangenen Juni in einem Antrag gefordert, dass auch im Zuständigkeitsgebiet des Landkreises das KJHG endlich umgesetzt werden möge. Zuerst ist dieser Antrag ohne Diskussion in den Fachausschuss verschoben worden, wo er am kommenden Mittwoch internen Informationen zu Folge zum dritten Mal vertagt werden soll.
Eckhard Fascher, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Kreistag äußerte sich empört darüber: "Einmal mehr verfährt die Verwaltungsspitze nach ihrer bewährten Taktik, unangenehme Pflichten klammheimlich bis zum Sankt Nimmerleinstag hinauszuschieben. Jetzt ist das Fass aber übergelaufen. Wenn sich die Verwaltung nicht schnell bewegt, werden wütende Tagesmütter und zornige Eltern sie das fürchten lehren."
Die Tagesmütter und Eltern, die der Fraktion der LINKEN bekannt sind, sind gerade dabei, sich zu organisieren. Da sie diesem Prozess nicht vorgreifen wollen, baten sie um einen diskreten Umgang mit ihren Namen.

Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠ 1) Dies entspricht einem Stundensatz von etwas mehr als drei Euro pro Stunde.
Das Beispiel mit dem reichen Elternpaar aus Göttingen zeigt doch nur, wie die Sozialisation von Kosten bei gleichzeitiger Privatisierung der Gewinne im Kleinen funktioniert.
Das Sozialsystem wird immer ungerechter und schiefer. Aber keiner traut sich an eine Debatte, wie eine gerechte Gesellschaft aussehen soll.
Wer soll denn gerechterweise für die Eltern die Kosten aufbringen, die die Tagesmutter in jedem Fall verdient hat? Nach meinem Eindruck ist in Deutschland der Konsens verloren gegangen, wie ein gerechter Staat zu leben ist.
Dr. Dieter Porth

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[Wie hoch ist die Achtung seitens einer Verwaltung, wenn sie eine Rechtfertigung ihres Handelns vor parlamentarische Gremien aussitzt. Dr. Dieter Porth
10.03.2009Nachträgliche Korrektur der Zusammenfassung durch die Redaktion]

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