geändert am 17.05.2006 - Version Nr.: 1. 41

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Handel

Der Agrarkonzern Monsanto will zur Stärkung der eigenen Marktposition nicht-vermehrungsfähiges Saatgut auf den Markt bringen und sein Versprechen brechen, sagt die Initiative "Freie Saat statt tote Ernte".

Bereich: Umwelt

Dr. Dieter Porth - BerlinIn der Internet-Chronik ist dieser Artikel nur durch seine Überschrift thematisch umrissen. Meist sind mehrere Pressemitteilungen in dem Zitat mehrere Pressemitteilungen zusammengefasst.

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Pressemitteilung Kampagnenbüro "Freie Saat statt tote Ernte" [ Homepage ] (BUKO Agrar Koordination: Sandra Blessin)

[Berlin - 23.02.06] [Quelle: Website]

Anwendung von Terminator-Technologie nicht länger tabu - Gentechnik-Konzern Monsanto bricht Versprechen
Anwendung von Terminator-Technologie nicht länger tabu Gentechnik-Konzern Monsanto bricht Versprechen Monsanto, der weltweit größte Konzern für Saatgut und Agro-Gentechnik, hat klammheimlich sein Versprechen zurückgenommen, auf die umstrittene Terminator-Technologie zu verzichten. 1999 hatte Monsanto öffentlich zugesagt, kein Saatgut auf den Markt zu bringen, das durch gentechnische Manipulation nicht mehr in der Lage ist, keimfähige Samen zu produzieren. Dass diese Zusage nicht mehr gilt, entdeckten Aktivisten der Kampagne "Freie Saat statt tote Ernte" jetzt bei einer Analyse des jüngsten Geschäftsberichts: Darin erklärt Monsanto, Terminator-Gene in Nicht-Nahrungspflanzen nutzen zu wollen, und auch eine weitere Nutzung wird nicht mehr ausgeschlossen (Link unten).
"Mit diesem Bruch des eigenen Versprechens beweist Monsanto erneut, wie wenig seinen Aussagen zu trauen ist", kritisierte Mute Schimpf, Gentechnik-Expertin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. "Der Konzern will den Bauern auf der ganzen Welt das traditionelle Recht nehmen, einen Teil ihrer Ernte als Saatgut zu verwenden."
Monsantos Kehrtwendung kommt mitten in einer aktuellen Auseinandersetzung über die Zukunft der Terminator-Technologie. Im Jahr 2000 hatte die UN-Biodiversitätskonvention ein De-facto-Moratorium für Technologien zur Produktion von Selbstmord-Saatgut beschlossen. Bei der kommenden Vertragsstaatenkonferenz der Konvention in Curitiba/Brasilien (20.-31. März 2006) soll das Moratorium gekippt werden. Neben der Gentechnik-Industrie setzen sich hierfür vor allem die Regierungen von Kanada, Neuseeland und Australien ein. Der jüngste Vorstoß von Monsanto sei ein Teil dieser Strategie, sagte Andreas Bauer vom Umweltinstitut München: "Im aktuellen Text für die Konferenz in Curitiba wird vorgeschlagen, Terminator-Technologien einer Fall-zu-Fall-Betrachtung zu unterziehen, wie es auch Monsanto fordert. Die gravierenden sozialen Folgen einer Sterilisierung von Saatgut werden dabei völlig ignoriert."
Als Antwort auf die Bestrebungen der Industrie unterstützen inzwischen mehr als 370 Organisationen weltweit die Forderung nach einem globalen Verbot der Terminator-Technologie. Sie betonen, dass Selbstmord-Saatgut die biologische Vielfalt und die Existenz der über 1,4 Milliarden Menschen bedroht, die auf selbst erzeugtes Saatgut angewiesen sind.
Die deutsche Kampagne "Freie Saat statt tote Ernte" sammelt weiter Unterschriften auf der Webseite www.freie-saat.de . Damit wird die deutsche Regierung aufgefordert, sich auf der Konferenz der Biodiversitätskonvention gegen die Terminator-Technologie einzusetzen. "Die Bundesregierung darf nicht tatenlos zusehen, wie gefährliche Fakten geschaffen werden. Um das Terminator-Moratorium zu retten, muss Umweltminister Gabriel aktiv werden", forderte Oliver Moldenhauer vom Attac-Koordinierungskreis.

Für Rückfragen:

* Mute Schimpf, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft: Tel. xxx  Kommentarpiktogramm  
* Oliver Moldenhauer, Attac AG Wissensallmende, Tel. xxx
* Andreas Bauer, Umweltinstitut München: Tel. xxx

Weitere Informationen:

* www.freie-saat.de
* banterminator.org
* Monsanto-Bericht:

==== Anmerkung: Die Bürgerstimmen im Göttinger Land danken Herrn Neubauer für den Hinweis. ====  Kommentarpiktogramm  
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