geändert am 19.07.2006 - Version Nr.: 1. 17

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politische Gedanken

Am 29. Juni stellte Herr Kultusminister Busemann das Konzept der "eigenverantwortlichen Schule" und stellte sich den Fragen der Zuhörer.

Bereich: Politik;Verwaltung ~ berichten ~

Dr. Dieter Porth - Göttingen;HannoverDer Bericht stammt von Dr. Dieter Porth. Kursiver Text kennzeichnet die persönliche Meinung des Autors.

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Pressemitteilung Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Göttingen;Hannover - 04.07.06] [Bericht]


Porth 2006 © Kultusminister Busemann am Rednerpult während seine Vortrags.

Kultusminister Busemann am Rednerpult während seine Vortrags.


Bericht zum Vortrag des Ministers im kleinen Ratskeller

Bericht zur Veranstaltung
Wie sich das für einen unordentlichen Reporter gehört, kam ich natürlich eine halbe Stunde zu spät. Rückblickend betrachtet habe ich nicht viel verpasst, denn der Kultusminister Busemann hielt sich in Struktur und Sinngehalt an die Regierungserklärung vom 16. Mai 2006.  Kommentarpiktogramm   In seiner Rede, die fast neunzig Minuten dauerte, ging er auf das Modellprojekt "ProReKo", in welchem sich Berufsschulen den Schritt in die Eigenverantwortlichkeit gewagt haben. Im weiteren versprach er, die Überregulierung durch Erlasse abzubauen, um den Schulen mehr Entscheidungsfreiheit zu geben. Die zukünftigen Aufgaben sieht er in einem Mehr an Controlling. Als Instrumente sollen zentrale Überprüfungsarbeiten und auch das Zentralabitur dienen. Zur Sicherung der "Qualität" sollen weiterhin vermehrt externe und intern Evaluationen dienen. Die Qualität selbst ist in den Schulprogrammen festzuschreiben.
Anschließend ging er auf die verwaltungstechnischen Änderungen im System Schule ein. Hierbei soll für die Schule ein Schulvorstand gegründet werden, das zu 25% aus Eltern zu 2% aus den Schülern und zu 50% aus Lehrern bestehen soll, wobei der Direktor als leitender Lehrer der Schule, bei einem Abstimmungspatt über die Stimmenmehrheit entscheidet. Der Schulleiter soll, wegen der vermehrten Verwaltungsarbeit, in der Woche noch ungefähr 10 Unterrichtsstunden geben, wobei die genaue Zahl der Unterrichtsstunden von der Größer der Schule abhängt. Der Schulvorstand entscheidet über die strategische Ausrichtung der Schule und die Vergabe der Mittel. Die Gesamtkonferenz wird in Zukunft sich auf die pädagogischen Aufgaben beschränken.
Während der gesamten Rede nutze der Minister Busemann das Klinsmann-Prinzip  Kommentarpiktogramm  . Er lobte die Lehrer und Schulen über den grünen Klee. Immer wieder betonte er, dass er Vertrauen in die Schule hätte.
Anschließend hatten die anderen Podiumsteilnehmer kurz das Wort. Die meisten hielten ihre Reden kurz. Lediglich eine Teilnehmerin fiel durch Uninformiertheit auf. Danach begann die Podiumsdiskussion, die sich fast ausschließlich auf den Schulminister Busemann konzentrierte.
Während der Befragung von Herr Kultusminister Busemann wurde sich immer wieder für die lobenden Worte des Ministers bedankt. Von Seiten der Schulleitung wurde die Freigabe des Elternwillens beklagt, weil derzeit 80% (statt früher 60%) der Schüler sich fürs Gymnasium angemeldet haben. Dies führt zu extremen Klassengrößen, die kaum technisch noch pädagogisch zu bewältigen seien.
Auch ein Lehrer bedankte sich für die freundlichen Worte von Minister Busemann. Er gab zu bedenken, dass die verwaltungstechnische Umgestaltung der Schule viel Engagement erfordern würde. Er wünschte sich, dass dies Engagement mit mehr A14 Stellen zu honorieren sei. Der Minister bedankte sich bei diesem Lehrer und lobte ihn als engagierten Lehrer  Kommentarpiktogramm  . Aber er machte keine Zusagen und verwies lediglich auf spezielle Einzelzuweisungen,
Während der Diskussion kam das Gespräch auch auf das Thema Beibehaltung des "dreigliedrigen Schulsystems". Hierüber hielt Herr Kultusminister Busemann eine Diskussion für überflüssig, weil sich das Schulsystem bewährt habe. Weiterhin seien die Verhältnisse in den PISA-Vorreiterländern, wie Finnland oder Schweden, mit den deutschen Verhältnissen nicht zu vergleichen. Ein Schüler bezeichnet das dreigliedrige Schulsystem als "altpreußisches Relikt". Der gleiche Schüler äußerte auch das Argument, dass im dreigliedrigen Schulsystem die Jungen systematisch diskriminiert werden. Dies Argument blieb ungehört und damit unbeachtet.

Kommentar zur Veranstaltung
Insgesamt hat mich Herr Kultusminister Busemann mit seiner Rede nach dem Kliensmann-Prinzip beeindruckt. Gleichzeitig fand ich es fasziniert, wie offen auf der Veranstaltung nur um/über Geld geredet wurde. Pädagogische Aspekte, Bildungsziele oder der Sinn und Unsinn zentraler Überprüfungsarbeiten wurden kaum diskutiert.
Die Veranstaltung hatte auch wenig mit einer Podiumsdiskussion zu tun. Die kurzen Statements der anderen Podiumsteilnehmer verbuchte ich für mich als Grußworte. Insgesamt erinnerte mich die Veranstaltung mit seiner Beschränkung auf finanzielle Fragen eher an eine Schulstunde: "Wenn alles schweigt und einer spricht, dann nennt man diesen Zustand Unterricht  Kommentarpiktogramm  .".

Porth 2006 © von links nach rechtes: Dr. Thomas Häntsch (FKG), Sigrid Jacobi (Kreisschulausschuss), Leerplatz (für den Redner Herr Bernd Busenmann (Kultusminister)  und Frau Ruhstrat (IHK, Vertretung für Herrn Rudolph)

von links nach rechtes: Dr. Thomas Häntsch (FKG), Sigrid Jacobi (Kreisschulausschuss), Leerplatz (für den Redner Herr Bernd Busenmann (Kultusminister) und Frau Ruhstrat (IHK, Vertretung für Herrn Rudolph)


Porth 2006 © von links nach rechts: Frau Ruhstrat (IHK, Vertretung für Dr. Rudolph), Janina Uhlworm (Schülerunion) und Herr Uwe Meise (Kreiselternrat).

von links nach rechts: Frau Ruhstrat (IHK, Vertretung für Dr. Rudolph), Janina Uhlworm (Schülerunion) und Herr Uwe Meise (Kreiselternrat).


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