geändert am 25.07.2007 - Version Nr.: 1. 43

Internet-Zeitung www.buergerstimmen.de
kritisch --- innovativ --- neoliberal

   Information Radiosendung    Nachrichten Neues    Interaktives Umfrage
Termine Lokalpolitik Leserbriefe
Konzerttermine Konzertkritik Fotos aus GÖ
Newsletter-
liste
Newsletter
anmelden
Meldungen in ähnlichen Bezügen ~ meinen ~ erzählen ~ Alltag ~ Gesundheit ~ Politik ~ Göttingen ~ Termine ~ Schulen ~  


~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

Für den 28. Juli 15:00 lädt der Behindertenbeirat zur Vollversammlung ins neue Rathaus ein. Alle Menschen mit Behinderung in Göttingen sind Abstimmungsberechtigt. In dem Rahmen wird auch die Resolution "Schulbildung der Menschen mit Behinderung" an die Stadt Göttingen übergeben, die mit Hinweis auf die PISA-Studie und die Menschenrechte die gemeinsame Beschulung von behinderten und nicht-behinderten Kindern fordert.

------------------------------
Pressemitteilung Kontaktlink zu Behindertenbeirat (Göttingen) [ Homepage ] (---)

[Göttingen - 21.06.07] [Quelle: Email]

Auf der Vollversammlung der Menschen mit Behinderung in Göttingen wird am 28. Juli die Resolution "Schulbildung der Menschen mit Behinderung" an die Stadt Göttingen übergeben. Der Behindertbeirat spricht sich darin für ein "Schule für alle" aus.
Der Behindertenbeirat Göttingen hat zur Verbesserung der Schulintegration von Kindern mit Behinderung eine Resolution zur "Schulbildung der Menschen mit Behinderung" erstellt. Die Hauptforderungen sind die Verbesserung des Regionalen Integrations-konzeptes (RIK) und der langfristige Abbau der Förderschule zu Gunsten einer "Schule für Alle".
Die Resolution des Behindertenbeirats Göttingen wird während der Vollversammlung der Menschen mit Behinderung in Göttingen am Donnerstag, 28. Juni 2006, ab 15.00 Uhr in Raum 118, 1. OG, Neues Rathaus, an Herrn Hecke, Schuldezernent der Stadt Göttingen, überreicht.
Außerdem findet während der Vollversammlung eine Abstimmung über die Änderung der Geschäftsordnung des Behindertenbeirats Göttingen statt. Die Änderung soll die Stellvertretungsregelung im Behindertenbeirat vereinfachen.
Über die Änderung abstimmen, können alle anwesenden Bürgerinnen und Bürger der Stadt Göttingen ab 16 Jahren, die eine Behinderung haben oder Mitglied in einem Verein oder einer Selbsthilfegruppe aus dem Behindertenbereich mit Sitz in Göttingen sind. Es wird darum gebeten die entsprechenden Nachweise und den Personalausweis zur Vollversammlung mitzubringen.
Für die Stadt Göttingen wird Sozialdezernentin Frau Dr. Schlapeit-Beck ein Grußwort halten. Weitere Tagesordnungspunkte sind der Jahresbericht des Vorsitzenden und die Jahresberichte der Arbeitsgruppen des Behindertenbeirats. In der Mitte der Sitzung können Fragen und Anregungen an den Behindertenbeirat gestellt werden.


==============================
Formulierung der Resolution
==============================
Resolution des Behindertenbeirats Göttingen - "Schulbildung der Menschen mit Behinderung"
Die Integration der Kinder mit Behinderung in Regelschulen steckt in der Bundesrepublik in den Kinderschuhen. Gerade einmal 12 Prozent der Kinder mit Behinderung und einem gleichzeitig vorhandenen Förderbedarf werden in der Regelschule beschult. Zwischen den einzelnen Bundesländern variiert die Integration zwischen 1 Prozent (Sachsen-Anhalt) und 20 Prozent (Hamburg, Brandenburg). Die geringe Integrationsquote ist im Vergleich zu den anderen Staaten der westlichen Welt ein speziell deutsches Phänomen. In den Ländern Finnland und Italien liegt die Integrationsquote beispielsweise bei 100 Prozent. Der Menschenrechtsinspektor der Vereinten Nationen bezeichnet den deutschen Weg der Ausgrenzung behinderter Kinder in Sonderschulen als faktische Diskriminierung. Grundlage seiner Kritik ist die aktuelle Menschenrechtskonvention der UN, die die schulische Integration aller Kinder als Menschenrecht völkerrechtlich verbindlich festschreibt. Die Behindertenbeauftragte des Bundes Karin Evers-Meyer prangerte die Integrationsmisere in unserem Land ebenfalls erst vor kurzem an.
Die Gesetzesgrundlagen zur Integration von behinderten Kindern in der Regelschule sind in der BRD äußerst schwammig formuliert. Selbst Urteile des Bundesverfassungsgerichts machen Integration von dem Willen und den Möglichkeiten der Schulen abhängig. Bei der Beschulung vom Kinder mit Behinderung ist auch in Göttingen keine Nähe zum Wohnort gegeben. Dies gilt für die Integration in der Regelschule und in besonders gravierendem Maße für die Förderschule.
Sowohl die PISA- Studie als auch andere wissenschaftliche Untersuchungen weisen nach, dass von einer verstärkten Integration nicht nur die Kinder mit Behinderung sondern alle Kinder profitieren. Selbstverständlich ist dies nur bei einer entsprechend guten Ausstattung der Schulen mit entsprechend ausgebildeten Lehrkräften gegeben.
Nach Ansicht des Behindertenbeirats Göttingen muss die Integration von Kindern mit Behinderung in die Regelschule zum Normalfall werden. Der Antrag der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Ausbau des Regionalen Integrationskonzeptes (RIK), der ebenfalls von den Elterninitiativen EIFER und ERIK unterstützt wird, wird auch vom Behindertenbeirat voll befürwortet. Ein solches Integrationskonzept kann jedoch nur ein Anfang sein, um die Integration in der Regelschule zu verbessern. Das Regionale Integrationskonzept sieht in einem ersten Schritt die Kooperation sämtlicher Schulen mit den Förderschulen vor. Der Behindertenbeirat Göttingen vertritt die Ansicht, dass es in einem zweiten Schritt, nach dem Ausbau des Regionalen Integrationskonzeptes, notwendig ist eine "Schule für Alle" zu schaffen und die Förderschule langfristig abzubauen.
Für diese Forderungen setzt sich der Behindertenbeirat Göttingen auf kommunaler, regionaler und Landesebene sowie in der Öffentlichkeit ein!

Göttingen, den 28. Juni 2007
------------------------------

Links zu ähnliche Meldungen

Links im Bereich Dateien mit thematischen Bezug
früheres

zu älteren Themen
Vorläufer - Meldung, auf die Bezug genommen wird
spätere Meldung

zu neueren Themen
Nachfolger - Meldung, die sich auf vorliegende Meldung beziehen

Linklisten zu verschiedenen "Politik"-Teilbereichen


Hinweise zur Textgestaltung

Home - Impressum - Em@il - Kontakt - A-A-A Schriftgröße - über - Disclaimer - Werbung ---
Themenbereiche Alltag --- Gesundheit --- Kultur & Konzerte --- Lokalpolitik --- Wirtschaft --- Universität