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Freiheitsbekämpfung
Piratenpartei: Von der Leyen (CDU) treibt Internetzensur voran

16.04.2009 Statt die Verbreiter von Kinderpronographischen Darstellungen schärfer zu verfolgen, vereinbart die Bundesregierung lieber Nutzungssperren mit den Internetprovidern. Eine starke Vorreiterin ist nach Ansicht der Piratenpartei die CDU-Vertreterin Ursula von der Leyen Die Piratenpartei vermutet, dass die Kinderpornographie von den Behörden nur vorgeschoben wird, um in Deutschland durch die Hintertür endlich eine Internet-Zensur einzuführen. Einen Nutzen für die Opfer, als für die Kinder, bringt die Nutzungssperre nicht.

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Piratenpartei Nidersachsen [ Homepage ] (- Christian Koch)
 

Piratenpartei Niedersachsen meldet - Presseerklärung von Christian Koch, Vorsitzender des Landesverband Niedersachsen der Piratenpartei Deutschland, anlässlich der am 17. April 2009 stattfindenden Unterzeichnung des Vertrags zur freiwilligen 'Netzsperre' von verschiedenen Internetprovidern mit der Bundesregierung

"Die derzeitigen Diskussionen und Debatten der Parteien im Bundestag, und hier insbesondere angeführt von Frau von der Leyen, lassen nichts Gutes erahnen. Erneut soll für ein scheinbar essentiell wichtiges Gut, eine von Behörden zentral eingerichtete und betriebene Zensur in Deutschland etabliert werden.
Gerade heute jedoch zeigte sich, dass der Kampf gegen Kinderpornografie mit den bestehenden Mitteln funktioniert und Erfolge verzeichnet. So haben scheinbar Mitarbeiter des baden-württembergischen Landeskriminalamts seit Mitte 2008 weltweit rund 9000 Tatverdächtige aufgespürt.
Aber das reicht der Regierung offensichtlich nicht aus um von ihrem Zensurbestreben abzuweichen. In den vergangenen Jahren sollte noch das Übel der Propaganda aus dem Nationalen-Rechten Lager in seiner Verbreitung und Veröffentlichung verhindert werden. Heute, und gerade scheinbar brennend aktuell, soll eine Zensur unter dem Vorwand eingeführt werden, die Verteilung und den Zugriff von kinderpornografischem Material über das Internet zu behindern.
So lobenswert dieses Ansinnen auch sein mag, diesen unnötigen perversen Müll zu verbannen. Das angedachte Vorgehen ist weder zielgerichtet, noch stellt es eine wirklich effektive Behinderung dar, dieses Material über den Vertriebsweg Internet zu beziehen. Auch hilft es in keiner Weise den Kindern, die für die Erstellung dieser Medien missbraucht wurden und werden.
Es wird nicht ansatzweise die Erstellung von Kinderpornografie unterbunden, ebenso wenig wie mögliche Straftäter mit Hilfe dieser, verharmlosend 'Netzsperre' genannten, Zensurmaßnahme verfolgt und gefasst werden könnten. Es ist ein Irrglaube daran festzuhalten, dass Inhalte, die nicht sofort auffindbar sind, gar existieren.
Durchaus fragwürdig und rechtlich bedenklich ist die freiwillige Vereinbarung einzelner Internetzugangsanbieter mit der Regierung, die, in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt, diese Zensur am Grundgesetz vorbei etablieren wollen. Diese Filterung, so werden sich die Teilnehmer bei der Pressekonferenz versuchen rauszureden, sei keine Zensur. Man würde lediglich bestimmte Inhalte nur nicht mehr anbieten, so wie dies auch bei z. B. den Anbietern von bestimmten Newsgroups oder bei Verweisen auf volksverhetzende Internetseiten bereits der Fall sei.
In diesen Fällen müssten sich die Nutzer dann einen anderen Provider oder zusätzlichen Dienstleister auswählen, der diese Inhalte anbietet. Aber schließlich gehe es um illegale und damit strafrechtlich verfolgbare Dinge, und da schade es ja nicht, diese erst einmal dem direkten Zugriff der Nutzer zu entziehen. Es wird dargestellt werden als ein Schutz für jeden Internetbenutzer, dass dieser nicht versehentlich auf kinderpornografische Inhalte trifft und sich damit strafbar machen würde.
Zur Begründung immer wieder gerne genommene Argumente der Märchentante von der Leyen, sind die immensen Millionenbeträge die mit Kinderpornografie weltweit verdient würden. Und auch die hohen Aufrufraten der Sperrseiten anderer Länder lassen ihrer Meinung nach nur einen Schluss zu; überall sind Unmengen an mutmaßlichen Konsumenten, die jeden Tag erneut nur dieses Material im Netz suchen und dann enttäuscht vor einer Stopseite am Bildschirm sitzen.
Weder die eine noch die andere Aussage wird, in welcher Form auch immer, belegt, sie bleibt einfach so im Raum stehen und wird als wahr verkündet. Diese phantastischen Zahlen werden dann genommen, um sie anhand des Nutzungsverhaltens der deutschen Internetnutzer hochzurechnen, mit dem Ergebnis, noch absurdere Zahlen zu erhalten. Das aber auch andere, mit Pornografie nicht mal entfernt im Zusammenhang zu bringende Internetinhalte mit gefiltert werden, das sind dann halt kleine Missgeschicke, hier müsse die Filter-Software noch angepasst werden.
All das würde, im Falle der Einführung der 'Netzsperren', bedeuten, dass jeder der das Internet frei und ungefiltert erleben und weiterhin auch vielleicht kritische oder sogar rechtlich fragwürdige Inhalte abrufen möchte, dafür zahlen muss. Vermutlich mehr wie alle anderen, denn es wird ja einen erheblichen Aufwand erzeugen diese jeweiligen Anschlüsse zu konfigurieren, zu warten und zu kontrollieren. Die neue Norm ist schließlich das gefilterte aussortierte und vom System für gut befundene Internet. Wer hier an China denkt liegt nicht verkehrt. Und bereits jetzt äußern sich neben staatlichen Stellen vor allem immer mehr Wirtschaftsinteressenten, die mit dieser Zensur- und Filterlisten ihre Werke schützen möchten.
Und was haben jetzt die Opfer, also die Kinder davon das 'Netzsperren' eingeführt werden? Genau, nichts. Es wird weiter geschwiegen und keine Prävention betrieben statt offensiv mit Kampagnen aufzuklären. Die Weichen dazu wurden übrigens bereits vor sechs Jahren gestellt. Mit guten Vorsätzen sollte das Thema breit an die Öffentlichkeit gebracht und Gesetze geändert werden, zum Schutz vor weiteren Missbräuchen im In- wie auch im Ausland. Doch das hat dann wohl eine gewisse Familienministerin in den letzten Jahren aus den Augen verloren.
Da ist es doch vermeintlich einfacher diese Internetsperren einzuführen und allen, die dagegen sind, zu sagen, sie würden die Verteilung von Kinderpornografie unterstützen. Aber auch dies ist ein weiterer Irrglaube, sehr geehrte Frau von der Leyen, und passt zu den Schauermärchen die Sie versuchen der Bevölkerung als Schlechte-Nacht-Geschichte zu verkaufen.
Es gibt viele engagierte Menschen die sich gegen die Erstellung und die Verteilung von Kinderpornografie stark machen, und wissen, das eine Zensur kein Allheilmittel ist, außer damit etwas unter den Ladentisch zu verbannen. Haben Sie schon einmal überlegt, dass das, was nicht zu sehen ist aber wo das Wissen besteht das es da etwas gibt, auch Begehrlichkeiten und Neugier wecken kann? Ihr Weg ist der falsche und die Einführung der Zensur fördert Kriminalität und erstickt die freiheitliche Demokratie.
Aber da sind Sie ja mit einigen Kollegen in Ihrem direktem Umfeld in bester Gesellschaft. Denn auch diese arbeiten seit Jahren lieber gegen unser Grundgesetz und versuchen es weiter auszuhöhlen, anstatt es zu wahren und die Bürger vor dem Staat zu schützen."
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Diese Pressemitteilung ist im Internet zu finden unter: http://www.piratenpartei-niedersachsen.de/presse
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Pressekontakt:
Christian Koch Piraten Niedersachsen
web http://www.piraten-nds.de
Abdruck und Veröffentlichung honorarfrei unter Angabe (Quelle: Piraten Niedersachsen) Belegexemplar an das Postfach, Veröffentlichunghinweis per Mail erbeten.
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Die Piratenpartei Deutschland beschäftigt sich mit den entscheidenden Themen des 21. Jahrhunderts. Das Recht auf Privatsphäre, eine gläserne Verwaltung, eine Modernisierung des Urheberrechtes, freies Wissen und freie Kommunikation sind die grundlegenden Ziele der PIRATEN. Im Jahr 2009 werden nicht nur die PIRATEN Deutschland, sondern auch die gesamten europäischen PIRATEN zu Wahlen antreten. Weitere Informationen hierzu auf http://www.waehlePiraten.de
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15.04.2009 Interessenspolitik

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Sponsoring für Staatsdiener erlaubt?

14.04.2009 Stefan Wenzel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im niedersächsischen Landtag fragt nach den Leitlinien der Landesregierung, wenn es um das Sponsern – also die Bezahlung von Sachleistungen - von Landesministern geht. Anlass ist die Finanzierung eine Chinareise von Minister Möllring, die von Sponsoren finanziert wurde. Nach Meinung von Wenzel dürfen sich Staat und Staatsdiener nur über Abgaben, Steuern und Gebühren finanzieren.

Pokerturnier
17.5. - Pokerturnier von PokerAs

15.04.2009 Der Club PokerAs organisiert laut Meldung für den 17. Mai das vierte Göttinger Pokerturnier. Man rechnet mit dreihundert Teilnehmern. Das Turnier in der Weender Festhalle beginnt um 15:00. Der Sieger muss an seinem Tisch in einer Hauptrunde, in einer Zwischenrunde und in einer Finalrunde gewinnen.
[
16.04.2009Nachträgliche Korrektur der Zusammenfassung durch die Redaktion]

Interessenspolitik
Zensur oder Urheberrecht

15.04.2009 In einer Mail-Weiterleitung wird zu einer Aktion gegen angebliche Zensur-Bestrebungen des RWE-Konzerns aufgerufen. In der Pressemeldung wird ein Schreiben so zitiert, dass es als juristischer Angriff auf die Anti-Atom-Proteste wahrgenommen wird. Letztendlich dreht es sich aber um die Frage, wie weitgehend die Urheberrechte am Bild sind.
[Gerade wer Bilder satirisch/parodistisch zitiert, der muss den Urheber nennen; denn Bildparodien werden nur selten verstanden. Dr. Dieter Porth.]

Newsletter
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15.04.2009 In dem Newsletter der Stadt Northeim wird auf verschiedene kulturelle Ereignisse hingewiesen. Zum Beispiel kommt Ende Mai die bekannte Rockband "In Extremo" nach Northeim und spielt auf der Waldbühne. Angesichts des Superwahljahrs muss in Northeim Werbung für die Wahlen nicht mehr extra angemeldet werden. Auch beteiligt sich die Stadt Northeim mit einem Projektbeitrag an der Fachwerktriennale 2009.

Wohnen-im-Alter
Vierter Marktplatz der Wohninitiativen in Südniedersachsen

15.04.2009 Die Freie Altenarbeit Göttingen e.V. veranstaltet am 20. April von 17-19 Uhr in den Räumen der Freien Altenarbeit den vierten Marktplatz der Wohninitiativen. Interessierte können sich über die verschiedenen Projekte zum Wohnen im Alter informieren. Die verschiedenen regionalen Projekte und Konzepte für das Wohnen im Alter werden in einem Vortrag vorgestellt.

Theater
Stille Hunde mit Krabat, Werther, Händel, …

15.04.2009 Im Mai zeigt die Freie Theatergruppe "Stille Hunde" ein reichhaltiges Programm. Unter anderem wird für Kinder das Stück Krabat in der alten Fechthalle gezeigt. Ein besonders Schmankerl aus dem reichhaltigen Programm ist sicher die lyrische Lesung von Schiller am 16. Mai in der Einhornhöhle in Scharzfeld.. Die Lesung hat den Titel: "Die alten Fabelwesen sind nicht mehr, das reizende Geschlecht ist ausgewandert.".

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16.04.2009 Der Kandidat der Linkspartei für den Bundestag, Gerd Nier, kritisiert mit zwei Pressemeldungen die soziale Schieflage im Rechtssystem. In der ersten Meldung geht er auf die Verschlechterung der Rechtshilfe für Arme ein. In der zweiten Meldung zeigt er am praktischen Versuch wie eine Entmündigung auf dem Amtswege funktioniert. Eine staatlich angeordnete Zwangstrennung einer Familie wird von der Stadt Göttingen als Argument im Gerichtsverfahren benutzt, um vor Gericht von einer Scheinfamilie zu sprechen. Im Beischreiben zur zweiten Meldung betont Gerd Nier den Einzelfallcharakter.

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Korrektur der Müllgebühren – meist nach unten

16.04.2009 Bei der Nachkalkulation der Müllgebühren ergaben sich Einsparungen in Höhe von über einer Million Euro. Mit Blick auf ein Urteil aus dem Jahre 2008 solle der Werkausschuss dem Rat zu eine Änderung der Müllgebühren vorschlagen, wobei die Biotonnen günstiger und die Restmülltonnen zum Teil teurer zum Teil günstiger entsorgt werden. Die Beschlussvorlage sollte einen "Gebührenvergleich ausgewählter Gebühren 2008" enthalten, aus welchem wesentliche Änderungen ersichtlich sind.
[Zum Zeitpunkt der Meldungserstellung war die "Gebührenvergleich ausgewählter Gebühren 2008 (11 KB)" nicht verfügbar. Der Link war tot. Dr. Dieter Porth.]

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15.04.2009 In der kommenden Woche (20-25.4.) wird in Göttingen, Rosdorf und Bovenden eine Befragung zum Verkehrsverhalten stattfinden. Auf Grund der fehlenden Rückmeldungen in einigen Stadtteilen wurde die Nachbefragung nötig. Die Interviewer können sich mit einem Schreiben der Stadt ausweisen, wobei die Teilnahme an der Befragung freiwillig ist.

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10.04.2009 Bei der Notsprengung einer alten, ungesicherten Handgranate kam es zu einem Kollateralschaden. Durch auffrischende Winde und am Karfreitag in Grßen Bärental bei Sieber zu einem kleinen Waldbrand. Zirka ein halber ha Wald wurden vernichtet. Der Schaden wird auf 2 k€ geschätzt.

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14.04.2009 Die Bürgerinitiative Göttinger Süden informiert an Infoständen im Bereich des Leinewehrs am Sonntag in der Zeit von 15-18:00 über ihren Protest gegen die Südspange
In einer zweiten Meldung wird das Titelblatt vom Göttinger Blick abgebildet. Dort wird über die Gegenbürgerinitiative berichtet. Lauf Artikel geht der Vorschlag der Südspange auf den Oberbürgermeister Wolfgang Mayer (SPD) zurück. An späterer Stelle wird die Initiative zitiert, die kein Verständnis für die Verzögerungstaktik der Stadtrats-SPD zeigt.

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